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15 Jahre Heimatverein Gröbzig e.V. Rückschau, Aufgaben, Ziele

weitere Fotos hier: Vereinsfotos

Der Heimatverein Gröbzig e. V. (seit 2011 Heimatverein Stadt Gröbzig e. V.) blickte im Dezember 2014 auf sein 15 jähriges Bestehen zurück. Die Jubiläumsveranstaltung am 13. Dezember gab Anlass, im Tun und Handeln des Vereins zurück wie auch nach vorn zu schauen.

 

 

 

Geschichtliches:

Im Jahre 1929 erfolgte die Gründung des ersten Heimatvereins in Gröbzig.

Gründer des Vereins waren der Lehrer und Schulleiter Otto Hohmann (1900-1962) sowie der Friseurmeister Friedrich Fuchs (1888-1953). Hohmann (maßgeblicher Bewahrer der Synagoge Gröbzig 1938) war der erste Vorsitzende des Vereins. Beide, Hohmann und Fuchs, gründeten 1931 in einem von Friedrich Eilfeld zur Verfügung gestellten Haus in der Holzhausenstraße auch das erste Heimatmuseum in Gröbzig. Dieser Verein bestand nur bis zum Beginn des 2. Weltkrieges.

Anfang und Neugründung

Die Ursachen für die Neugründung des Heimatvereins sind u. a. in dem damals in seinem Inneren verwahrlosten Schlossturms zu sehen. Nach dem Tod des Initiators des Turmausbaus Herbert Ehrhardt im Jahre 1989 kümmerte sich kaum jemand um das Innenleben des alten Mauseturms. Mehrfach wurde eingebrochen und viele der ehemaligen Ausstellungsstücke verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Dem Verfasser fiel der Zustand auf und auf die Frage beim Bürgermeister, „ob denn dieser Zustand nicht verändert werden soll?“ antwortete der damalige Amtsinhaber Erich Friske: “Da müsste sich ein Verein gründen, der die Sache in die Hand nimmt“. Aus dieser Situation heraus und aus dem nicht gelungenen Versuch, im Museum Synagoge einen Verein zu bilden, der die regionale Geschichte im Kontext mit der jüdischen Geschichte in Gröbzig aufbereitet und darstellt, ist die Neugründung des Gröbziger Heimatvereins abzuleiten.

Initiatoren der erneuten Vereinsgründung waren Fritz A. Jahrmarkt und Otto Kappes. Letzterer übernahm den Vorsitz des wiedergegründeten Heimatvereins.

Aus der Arbeit des Vereins:

Heimstatt des zur Zeit aus 34 Mitgliedern bestehenden Vereins war immer der Schlossturm. Seit 2014 wird auch das Gebäude Schlossplatz 5 vom Heimatverein genutzt.

Eine vorrangige Aufgabe war bis heute die Gestaltung und Einrichtung des Schlossturms. Hier ging und geht es nicht um die Etablierung eines großangelegten städtischen Museums oder einer Heimatstube, wie es woanders üblich ist. Die räumlichen Gegebenheiten lassen das nicht zu. Vielmehr wurden bisher in den meist kleinen Räumen thematische Ausstellungen installiert, die einen deutlichen Bezug zur Geschichte der Stadt Gröbzig, bzw. zur Region aufwiesen. Auch Wechselausstellungen fanden und finden statt, wo jeder, der eine Sammlung oder ein Hobby präsentieren möchte, Gelegenheit dazu hat. Ausstellungen dieser Art werden zukünftig auch im Haus 5 stattfinden.

Das Umfeld des Schlossturms wurde und wird in Abstimmung mit der Denkmalpflege und dem zuständigen Bauamt neu gestaltet, die umfangreichen Rasenflächen, Wege und Plätze wurden und werden vom Heimatverein gepflegt.

In jedem Jahr fanden bisher mehrere größere Veranstaltungen statt. Das sind die Stadt, Kinder, Park, Schul- und Sommerfeste sowie der Weihnachtsmarkt. Der Heimatverein organisierte viele dieser Veranstaltungen mit. Der Schlossturm wurde und wird zu diesen Festtagen zur Besichtigung geöffnet, ebenso zu den Feiertagen, zum Parkfest, Tag des offenen Denkmals und zum Advent. Zu mehreren dieser Ereignisse lud das Turmcafe‘ des Vereins zu Kaffee und Kuchen ein. Auf Antrag wird der Schlossturm auch zu anderen Zeiten geöffnet.

Der Heimatverein kümmert sich um die Erhaltung und Wiederherstellung von Denkmälern wie den Grabdenkmalen von J. F. Walkhoff, L. Löwenthal, der Familie Saeuberlich und F. Eilfeld, um die Erhaltung weiterer Anlagen wie des Gedenksteins zur Völkerschlacht, die Rettung und den Wiederaufbau des Monuments von Robert Propf in der Bernburger Straße und die Installation von Denkmalschutztafeln an entsprechenden Orten im Stadtgebiet.

Eine wesentliche Aufgabe des Heimatvereins bildete von Anfang an die heimatkundliche Forschungsarbeit. Aus dieser Arbeit resultieren die Beiträge für das Sprachorgan des Vereins, die Heimatblätter, welche seit 2002 jährlich erscheinen. Über 100 Beiträge sind bis jetzt in 23 Ausgaben der Blätter zu den verschiedensten Themen erschienen. Weiterhin gaben F. A. Jahrmarkt und O. Kappes im Jahr 2000 das Buch „Geschichte der Stadt Gröbzig“ heraus, das Buch „Gröbziger Ansichten“ von O. Kappes erschien 2010. Sonderdrucke und Postkarten sind ebenfalls im Angebot des Vereins.

Der Heimatverein ist seit drei Jahren im Internet präsent und stößt auch hier auf viel Interesse (seit 2011 über 100 000 Seitenaufrufe). Adresse des Heimatvereins: www.heimatverein-stadt-groebzig.de

Mehrere Exkursionen im Jahr bewirken das Lernen von Anderen, dienen aber auch der Freude am gemeinschaftlichen Erleben. Nicht zuletzt unterhält der Verein zu einer Vielzahl von Personen und Vereinen von außerhalb fachbezogene Verbindungen.

Wie finanzierte sich der Verein und wie seine Projekte?

Ohne sehr viel Eigenleistungen und Engagement geht nichts. Die bisher genannten, vielfältigen Maßnahmen wurden und werden ehrenamtlich ausgeführt (auch keine Eintrittspreise für Turmführungen u. a.). Der Verein finanziert sich und seine Projekte aus eigenem Aufkommen und dem Verkauf von Schriften (Heimatblätter u. a.). Lediglich für den Druck der Heimatblätter und für besondere Projekte (wie Außengestaltung Areal Schlossturm) bekommt der Verein auf Antrag Zuwendungen vom Landkreis und der Stadt Südliches Anhalt (Kulturfond).

15 Jahre und wie weiter?

Sicher sind 15 Jahre keine sehr lange Zeit für ein Vereinsleben. Aber dennoch ist in diesen Jahren viel geschehen. Der Heimatverein bietet den Mitgliedern ein großes und interessantes Betätigungsfeld, dessen Arbeitsergebnisse der gesamten Bevölkerung zugute kommen.

Die bisherigen Ergebnisse lassen hoffen, dass diese Entwicklung auch weiterhin anhält.

Zur Jahresabschlussveranstaltung unter dem Thema 15 Jahre Heimatverein Gröbzig e. V. gratulierten der Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt, B. Bresch, der Ortsbürgermeister D. Honsa sowie der Stadt- und Ortschaftsrat Dr. med. vet. U. Feldmann. Der Heimatverein bedankte sich sehr für die ausgesprochene Hochachtung vor der Arbeit des Vereins und die Wünsche für ein weiteres, engagiertes Bereichern des kulturellen Lebens in unserer Stadt.

Die kommenden Aufgaben für das Jahr 2015 sind Tagespunkt in der ersten Mitgliederversammlung im Januar, u. a. geht es um die Mitwirkung bei der Ausrichtung des Jubiläums „550 Jahre Stadt Gröbzig“. Der Heimatverein möchte hiermit alle Interessierten zu den Schlossturmführungen und zu den Veranstaltungen im neuen Jahr herzlich einladen.

Bericht: Otto Kappes

Fotos: Annekatrin Arndt

 
 

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