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Betrachtungen zum Leben von Friedrich Fuchs

von Synke Sander

Fritz A. Jahrmarkt hat die Bedeutung von Friedrich Fuchs in seinem Beitrag für das Heimatblatt Nr. 7 in trefflicher Weise formuliert, als er schrieb: „Friedrich Fuchs war mit Otto Hohmann im Jahre 1929 Gründer des Heimatvereins Gröbzig. Beiden verdankt die Stadt Gröbzig die Errichtung des Heimatmuseums, dem Fuchs als Schatzmeister, Verwalter und Museumsleiter bis 1953 diente. Das Museum war sein Lebenswerk, das ohne ihn nicht denkbar gewesen wäre. ...“

Kurzbiografie:

  • Friedrich Fuchs wurde am 28.02.1888 in Zerbst als Sohn eines Marine-Berufssoldaten geboren.

  • Seine Kindheits- und Jugendjahre verbrachte er in Zerbst und Bad Nauheim.

  • 1902 begann er seine Friseurausbildung in Zerbst. 1914 Meisterprüfung im Friseurhandwerk.

  • 1914 – 1918 Militärdienst.

  • 1919 zog die Familie nach Gröbzig, wo sie das 1880 erbaute große Haus auf dem Markt erwarb.

  • 1920 eröffnete er seinen Friseursalon, auch maßgenaue Anfertigung von Perücken

  • 1926 Heirat mit Emilie Schmidt aus Heidelberg. Der jungen Familie werden 3 Kinder geboren: Rosemarie, Fritz und Hannelore

  • vielseitige Interessen für Theater (Requisiten u. Masken); Fotografie, mit der Hinterlassung vieler historischer Aufnahmen (1928 Schlange der Arbeitslosen vor dem Rathaus); Flug – Modellbau, hier unterstützte er Fritz Eilfeld als Werkstattleiter im Verein der Segelflieger.

  • Großes Interesse an der Ur- und Frühgeschichte Gröbzigs.

  • 1929 zusammen mit Otto Hohmann gründet er den Heimatverein (115 Mitglieder)

  • 1934/35 – 1953 arbeitet er als Mitarbeiter des Museums (er betreut die Gäste, leitet Führungen, erhält und restauriert historische Exponate, auch rettet er die Thora – Rolle, indem er sie unter Lebensgefahr in seiner Wohnung versteckt.

  • 1955 verstirbt er, 67-jährig.

Friedrich Fuchs und das Heimatmuseum

  • 1929 – 1. Ausstellung ur- und frühgeschichtlicher Exponate in 3 Zimmern der Schule mit sehr großem Erfolg in der Bevölkerung

  • 1931 – 1. Heimatmuseum in der Holzhausenstrasse (Haus Eilfeld)

  • Dieses Platzangebot reichte nicht lange vor, neue Suche nach einem Ausstellungsort

  • 1932/33 Gespräche m. der jüdischen Gemeinde Gröbzig: die war zu klein f. Abhalten d. Gottesdienstes und hatte keine Nachkommen Übergabe Synagoge m. Übereinkunft Sakralcharakter zu erhalten

  • 1934 Einrichtung des Heimatmuseums – 1935 dessen Eröffnung/Übergabe an Öffentlichkeit

  • 1935 Sicherung des Gebäudekomplexes vor Zerstörung durch Anerkennung Denkmalschutz

  • 1936 Übergang des Heimatmuseums in städtischen Besitz

  • 1938 Übermalung der jüdischen Schriftzeichen mit dem Wort: „Heimatmuseum“

  • mehrfache Repressalien (Haussuchungen/Entlassungen aus dem Museumsbetrieb) gegen Fuchs wegen seiner Freundschaft zu jüdischen Mitbürgern

  • bis 1953 diente er dem Heimatmuseum

Was bleibt?

Durch sein aktives Wirken hat Gröbzig noch die Synagoge. Dieses darf niemals vergessen werden, das sind wir dem Andenken an diesen großen Gröbziger Bürger schuldig, der seine Leistung im Stillen vollbrachte

Quelle Heimatblatt Nr. 7 Artikel von Fritz A. Jahrmarkt, Zeittafel Fritz A. Jahrmarkt aus Heimatblatt Nr. 9

 
 

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