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Der Sprachwissenschaftler Chajim Heymann Steinthal von Synke Sander
und erlebte seine Kinder- und Jugendjahre hier. Über seine Kinder- und Jugendzeit geben die Quellen wenig Auskunft. Er muss aber ein äußerst wissbegieriger junger Mensch gewesen sein. Fritz A. Jahrmarkt schildert in seinem Beitrag im Heimatblatt Nr. 2 „Zwei ziehen in die Welt hinaus...“ das Geburts- und Elternhaus Steinthals: „... Es war ein winziges, unansehnliches einstöckiges Haus, dennoch imposant für Gröbziger Verhältnisse, ein Geschäftshaus. Zwei kleine Fenster der Wohnstube, eine schmale Haustür und daneben hatte man aus den beiden kleinen Fenstern ein größeres gemacht, das erste Schaufenster in Gröbzig. Darüber ein Schild: „David Steinthal – Manufaktur, Weiss- und Wollwaren“. Kietchen Steinthal, Chajims Mutter, hatte ihre Dekorationskünste aufgeboten und brachte gar eine feenhafte Beleuchtung zustande. Eigentlich hätte es heißen müssen: „Kietchen Steinthal, alleinige Inhaberin der Firma“, denn der Gatte war schon vor Jahren verstorben. Ihr oblagen alle Rechte, Pflichten, Haus, Geschäft und Kinder.“ Nach Abschluss der Franzschule in Dessau studierte Chajim an der Universität in Berlin Philologie und Philosophie. Er entwickelte eine außergewöhnliche Sprachbegabung und beherrschte schließlich 28 verschiedene Sprachen, wie Mandschu, mehrere afrikanische Dialekte, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Griechisch, Hebräisch, Tibetisch... Steinthal wurde zum bedeutendsten deutschen Sprachwissenschaftler und promovierte 1849 an der Berliner Universität. Nach seiner Tätigkeit als Privatdozenten Sein umfangreiches Werk soll hier genannt werden: - Die Sprachwissenschaft W. von Humboldts und die Hegel'sche Philosophie (Berlin, 1848) - Klassifikation der Sprachen, dargestellt als die Entwickelung der Sprachidee (1850), - Der Ursprung der Sprache im Zusammenhang mit den Letzten Fragen Alles Wissens (1851) - Die Entwickelung der Schrift (1852) - Grammatik, Logik, Psychologie: Ihre Prinzipien und Ihre Verhältniss zu Einander (1855) - Geschichte der Sprachwissenschaft bei Griechen und Römern Höhle (1863, 2. Aufl.. 1889-91) - Philologie, Geschichte und Psychologie in Ihren Gegenseitigen Beziehungen (1864) - Die Mande-Negersprachen, Psychologisch und Phonetisch Betrachtet (1867) - Abriss der Sprachwissenschaft (Bd. I: Einleitung in die Psychologie und Sprachwissenschaft (1871; 2. Auflage 1881) - Allgemeine Ethik (1885) - Zu Bibel und Religionsphilosophie (1890, Neuauflage 1895) Quellennachweis: www.wikipedia.de, Heimatblatt Nr. 2 |